SEOUL, 3. Dezember - Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol hat das Kriegsrecht verhängt und damit Überraschung und Besorgnis ausgelöst. Der Opposition warf er "staatsfeindliche Aktivitäten und die Planung eines Aufstandes" vor.
"Das Kriegsrecht zielt darauf ab, die pro-nordkoreanischen Kräfte zu vernichten und die verfassungsmäßige Ordnung der Freiheit zu schützen". sagte Yoon in einer im Fernsehen übertragenen Rede.
Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem die oppositionelle Demokratische Partei im Haushaltsausschuss des Parlaments einen Vorschlag für Haushaltskürzungen verworfen und Anträge auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Rechnungsprüfer und den Generalstaatsanwalt eingebracht hatte.
Yoon Suk Yeol ist erst seit zwei Jahren Präsident und sieht sich mit einer politischen Stagnation konfrontiert, da die Opposition eine Mehrheit im Parlament hat. Dies hat zu einer innenpolitischen Krise geführt, die durch das zunehmende Selbstbewusstsein Nordkoreas, das sich in den Konflikt in der Ukraine einmischt und Truppen nach Kursk in Russland schickt, noch verschärft wird.
Die Regierung in Seoul behauptet, die Opposition sei von Nordkorea infiltriert worden, was Fragen über Sicherheitsbedrohungen aufwirft. Ein Sicherheitsanalytiker sagt Michael Clark Es handelt sich um ein verfassungsrechtliches Manöver, das wahrscheinlich auf den Widerstand der Opposition stoßen wird, aber nicht um einen Staatsstreich. Das Kriegsrecht verleiht dem Präsidenten außergewöhnliche Befugnisse und kann weitreichende politische Auswirkungen haben, auch auf die Beziehungen zwischen Südkorea und Japan, die sich in letzter Zeit verbessert haben, insbesondere im Bereich der Sicherheit.
Die Opposition, zu der auch Regierungschef Lee gehört, will versuchen, das Kriegsrecht aufzuheben, aber es wird befürchtet, dass dies zu Verhaftungen von Abgeordneten führen wird. Die Rhetorik rund um diesen Schritt lässt vermuten, dass er ein Schritt zur Lösung der Regierungskrise sein könnte, aber er stellt auch eine Gefahr für die politische Stabilität des Landes dar. Die Verhängung des Kriegsrechts ist riskant und könnte langfristige Folgen haben, weshalb Vorsicht geboten ist.
Das südkoreanische Parlament nimmt seine Arbeit wieder auf. Spezialkräfte haben das Gebäude und den Bereich davor verlassen. Das Parlament hat einstimmig eine Resolution zur Aufhebung des vom Präsidenten verhängten Kriegsrechts verabschiedet.
In Seoul ist es den Bürgern schließlich gelungen, den Kordon der Spezialkräfte um das aufgelöste Parlamentsgebäude zu durchbrechen. Die Abgeordneten wollen ihre Arbeit trotz des Verbots fortsetzen und im Gegenzug den Präsidenten aus dem Amt jagen.
Yonhap/ Himmelsnachrichten/ gnews - RoZ_07