Prag, 15. Januar 2025 - Auf einer Pressekonferenz der tschechischen Piratenpartei präsentierten Jakub Michálek, Vorsitzender des Klubs, und Ivan Bartoš, Abgeordneter, Vorschläge zur Änderung des Systems der Politikervergütung, das sie als ineffizient und ungerecht betrachten.
Beförderungserstattungen: übermäßig und missbräuchlich
Jakub Michálek kritisierte die hohe Entschädigung für Transportkosten. Er sagte, dass beispielsweise ein Abgeordneter, der aus Ostrava anreist, bis zu 57 000 CZK pro Monat für die Beförderung erhalten könne, während die tatsächlichen Reisekosten viel niedriger seien. "Selbst nach Abzug aller Ausgaben bleiben den Politikern 75 % dieses Betrags als Nettogewinn". betonte Michálek. Er schlug eine drastische Senkung dieser Erstattungen vor, da die Kraftstoffpreise seit 2012 auf einem ähnlichen Niveau geblieben sind.
Kumulierung von Funktionen und Gehältern
Ein weiteres Problem, so die Piraten, sei die Anhäufung politischer Ämter, bei der Politiker für mehrere Jobs gleichzeitig ein volles Gehalt erhalten. "Einige Regionalpolitiker verdienen über 200.000 Kronen im Monat, mehr als Minister". betonte Michálek. Die Piraten schlagen vor, die Einkünfte aus einem zweiten Amt auf 40 % des Gehalts zu begrenzen, wenn ein Politiker mehr als ein Amt gleichzeitig ausübt. Dieser Vorschlag scheiterte jedoch im Unterhaus am Widerstand der Abgeordneten von ANO und ODS.
Transparenz als Schlüssel zum Vertrauen
Ivan Bartoš betonte, dass das Vertrauen der Bürger in die Politik Transparenz voraussetzt. "Die Piraten veröffentlichen Details über die Verwendung öffentlicher Gelder. Auch andere Politiker sollten mit offenen Karten spielen". sagte er. Seiner Ansicht nach sind die Erstattungen ein Mittel, um die tatsächlichen Gehälter der Abgeordneten zu verschleiern. Die Zulagen sollten entweder streng kontrolliert oder transparent auf das Grundgehalt übertragen werden.
Kritik an der Regierung und an der Konsequenz der Piraten
Bartoš wies den Vorwurf zurück, die Piraten hätten erst nach ihrem Ausscheiden aus der Opposition begonnen, sich mit diesem Thema zu befassen. "Wir haben 2017 Vorschläge zur Begrenzung der Lohnsummen gemacht. Leider wurden sie von der damaligen Regierungskoalition blockiert". Er sagte. Die Piraten sagen, dass die Regierung die Politikergehälter unsystematisch behandelt, was zu unnötigen Spannungen zwischen der Öffentlichkeit und den Politikern führt.
Die Piraten sind der Meinung, dass Politik eine Dienstleistung für die Bürger sein sollte und nicht eine Möglichkeit für Politiker, zusätzliches Einkommen aus öffentlichen Geldern zu erzielen. Sollten ihre Vorschläge zur Änderung des Systems nicht angenommen werden, werden die Piraten keine weiteren Vorschläge zu Politikergehältern unterstützen.
Die Pressekonferenz schloss mit einem Aufruf zu mehr Transparenz und gerechterer Vergütung im öffentlichen Sektor.
kal / gnews.cz