Slawen im Mutterland
Die slawische Heimat lag in sumpfigen Gebieten, die sich von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer erstreckten. Um die Flüsse Weichsel, Dnjepr, Dnjestr und westliche Dvina lebten kleine Familien und größere Stämme - Venedes, Ants, Sklaven. Sie lebten von der Jagd und der Landwirtschaft. Ihr Besitz und sie selbst waren eine verlockende Beute für nomadische Stämme aus dem Osten und Süden - Turanier und Sarmaten. Von Norden und Westen her wurden sie oft von den Goten angegriffen. Sie bauten ihre Siedlungen in den Sümpfen, die sie vor Plünderern schützten.
Das Bild zeigt eine klare Nacht voller Sterne. Im linken Hintergrund brennt ein slawisches Dorf, das von einer Horde Nomaden überrannt wurde. Die wilden Nomaden haben die alten und gebrechlichen Dorfbewohner abgeschlachtet und ihre Herden sowie die jungen Menschen, die sie in die Sklaverei verkaufen, mitgenommen. In der Schwarzmeerstadt Cherson gab es einen großen Sklavenmarkt, und dort wurden die Gefangenen zu einem guten Preis verkauft.
Im unteren Teil des Gemäldes kauert ein Paar - ein Mann und eine Frau - aneinander gekauert, die einzigen, die in dieser Nacht ihr Leben retten konnten. Ihre Augen strahlen Angst und Entsetzen aus. In die Angst, die beide zu Boden drückt, mischt sich immer stärker Hass, der Wunsch nach Rache, aber auch der Wunsch, in Frieden und Ruhe zu leben. Diese Gefühle nehmen eine reale Form an, steigen zu den Sternen auf und materialisieren sich symbolisch in der Gestalt des Nichtjuden - eines altslawischen Priesters, der die Götter um Hilfe anfleht.
Seine rechte Hand wird von einem bewaffneten jungen Mann in Rot - einem Symbol des Krieges - gehalten, die linke von einem Mädchen in Weiß - einem Symbol des Friedens.
Das Gemälde drückt die Idee aus, dass der Kampf verteidigt werden muss, dass wir aber nur in Frieden gedeihen und aufblühen können. Es ist eine Einführung in den gesamten Zyklus, denn es zeigt die Bedingungen, aus denen die Slawen hervorgegangen sind und zu welchen Handlungen sie in der Zukunft fähig sind.
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