Während die Kinder die letzten Tage der Sommerferien herunterzählen, warten die Anleger in der ganzen Welt gespannt darauf, was das Treffen der Zentralbanker aus aller Welt im amerikanischen Ferienort Jackson Hole bringen wird. Die Zentralbanker nutzen dieses Symposium gerne, um Testballons steigen zu lassen. Es hat schon viele Gelegenheiten gegeben, bei denen ein Zentralbankgouverneur im Gebirgsort Jackson Hole beiläufig angedeutet hat, dass sich die Zentralbankpolitik bald in eine andere Richtung bewegen wird. Dann beobachtet er die Reaktion der Märkte. Vom diesjährigen Jackson Hole wird erwartet, dass der Fed-Chef ein Signal aussendet, dass die Zinsen in der US-Wirtschaft bald von den Höchstständen der letzten 20 Jahre zu sinken beginnen werden.
Warum können die Anleger nicht auf das diesjährige Jackson Hole warten? Es ist noch gar nicht so lange her, da enttäuschten die US-Arbeitsmarktzahlen auf ganzer Linie. Plötzlich wurden die Anleger von der Angst gepackt, dass die US-Wirtschaft auf eine Rezession zusteuert. Die Aktienmärkte gaben mächtig nach. In einer Panikreaktion forderte der Markt eine drastische Senkung der Fed-Zinsen und eine rasche Verbilligung der Kredite. An der Wall Street wurde sogar darüber spekuliert, ob die Fed die Zinsen auch außerhalb ihrer Sitzungen senken würde. Dazu kam es natürlich nicht, weil weder der Bankensektor zusammenbrach noch die Wirtschaft durch eine weltweite Pandemie oder ähnliches gelähmt wurde. Die Lage war einfach nicht so ernst, dass die Zentralbanker zu einer Notoperation greifen mussten.
Es bedurfte nur der jüngsten guten US-Daten, nämlich einer Verbesserung des ISM-Dienstleistungsindex, eines Rückgangs der Zahl der neuen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung oder des Wachstums der Einzelhandelsumsätze, und plötzlich schien in den USA wieder die Sonne. Plötzlich setzt die US-Wirtschaft wieder auf eine sanfte Landung und nicht auf einen Sturz in die Rezession. In der Folge haben die Aktienmärkte ihre Verluste der letzten Tage fast wieder wettgemacht. Die Aktienindizes liegen wieder im Plus.
in Sichtweite historischer Höchststände. Eines hat sich jedoch nicht geändert. Der Markt setzt nach wie vor auf eine deutliche Senkung der Zinssätze in diesem Jahr. Es kommt nicht so sehr darauf an, ob die Fed die Zinsen im September um 25 oder 50 Basispunkte senkt. Viel wichtiger ist, wie sich das Jahr insgesamt entwickelt. Nun, hier ist der Markt
Jeder wettet auf eine Zinssenkung um einen ganzen Prozentpunkt bis Ende 2024. Jeder nimmt die deutliche Senkung der Kredite als beschlossene Sache. Aber wie ich die US-Zentralbanker kenne, werden sie eine so deutliche Zinssenkung nicht versprechen wollen. Zumindest nicht sofort...
Was wollen wir damit sagen? Dass es an den US-Aktienmärkten wieder abwärts gehen könnte. Andererseits dürfte der Dollar dadurch gestützt werden, dass seine Zinsattraktivität möglicherweise nicht so schnell sinkt, wie darauf gewettet wird. Nachdem der Dollar über die psychologische Marke von 1,10 USD/EUR gefallen ist, hat die technische Barriere bei 1,11 USD/EUR seine Verluste nicht aufgehalten. Er ist daher reif für eine Umkehr seiner jüngsten Verluste. Letztendlich werden jedoch weder die Technik noch die Worte der Zentralbanker über das Schicksal des Dollars entscheiden. Entscheidend werden die Maßnahmen der Zentralbank sein, die auf der Grundlage der eingehenden Daten getroffen werden. Der US-Arbeitsmarktbericht, der Anfang September das Licht der Welt erblicken wird, wird daher genau beobachtet werden. Wir würden auf einen leichten Rückgang des Dollars und eine weitere Runde größerer Ausverkäufe an den Aktienmärkten wetten. Heute stagniert der Dollar lediglich auf dem Niveau von 1,111 USD/EUR. Die Krone hingegen hat sich dank des leichten Optimismus an den Märkten leicht auf 25,07 CZK/EUR gefestigt und ist damit wieder etwas näher an die 25-Kronen-Marke herangerückt, wo sie sich zuletzt Anfang Juli befand. Während der Prager PX-Index heute um 0,3 % zulegte, stagnierte der slowakische SAX-Index lediglich.
Markéta Šichtařová
nextfinance s. r. o.
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