Der heutige Tag gehörte aus tschechischer Sicht zu Arbeitsmarktzahlen für August. Der Markt hatte erwartet, dass die Arbeitslosenquote im zweiten Ferienmonat stagnieren würde. Dies hat sich bestätigt. Die Arbeitslosenquote blieb im August mit 3,8 % auf dem Niveau vom Juli.
Es hat sich bestätigt, dass es während der Sommerferien einfach keine größeren Einstellungsveranstaltungen gibt. Darüber hinaus herrscht in der Branche nach wie vor Unsicherheit, was die Bereitschaft zur Einstellung von Arbeitskräften an sich schon erschwert. Die Arbeitslosenquote konnte auch deshalb nicht sinken, weil ein weiterer Schwung diesjähriger Abiturienten und Hochschulabsolventen bei den Arbeitsämtern eintraf.
Was die Zahlen betrifft, so meldeten die Arbeitsämter Ende August 286 320 Arbeitsuchende. Das sind 3 309 Personen mehr als am Ende des Vormonats. Demgegenüber boten die Behörden 263 247 freie Stellen an. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen, und zwar um 1 221 Stellen. Die Zahl der Bewerber pro offener Stelle blieb diesmal bei 1,1. Diese Situation dauert nun schon seit neun Monaten an und dürfte sich fortsetzen. Mit anderen Worten: Der Arbeitsmarkt ist nicht mehr so angespannt wie in den letzten Jahren.
Der Abwärtstrend der Arbeitslosenquote ist für dieses Jahr abgeschlossen. Dieser Trend erreichte zu Beginn des Sommers mit 3,6 % seinen Höhepunkt. Zu diesem Zeitpunkt war die Arbeit im Freien in vollem Gange. In den kommenden Monaten wird das Ende der saisonalen Beschäftigung zu einem Rückgang der Arbeitslosenquote beitragen. Gegen Ende des Jahres wird die Arbeitslosigkeit auf 4 % ansteigen.
In der Summe des gesamten Jahres 2024 ist mit einem sehr leichten Anstieg der Arbeitslosenquote gegenüber 2023 zu rechnen, als die Arbeitslosigkeit 3,6 % erreichte. Der anhaltende Rückgang der Industrieproduktion wird schließlich zu Entlassungen bei den Unternehmen führen, die weiterhin vergeblich auf neue Aufträge warten. Andererseits sucht eine Reihe von Baufirmen weiterhin nach Arbeitskräften. Konkret erwarten wir, dass die Arbeitslosigkeit im Jahr 2024 durchschnittlich 3,8 % betragen wird. Die Wirtschaft hat genug Probleme, aber die Arbeitslosigkeit gehört nicht dazu - im Gegenteil, diese Zahlen sind sehr gut.
Die tschechische Krone reagierte praktisch nicht auf die heutigen Statistiken. Im Laufe des Nachmittags gab die Krone nur leicht auf 25,05 CZK/EUR nach. Den Anlegern ist klar, dass die Arbeitsmarktstatistiken die tschechischen Zentralbanker nicht zu einer Änderung ihrer Pläne zwingen werden. Unserer Ansicht nach deutet alles auf eine weitere Zinssenkung der Tschechischen Nationalbank um 25 Basispunkte hin. Dies wird unseres Erachtens auch durch die morgigen Statistiken zur Verbraucherinflation bestätigt werden. Ihr Tempo dürfte sich wieder auf das Niveau von 2% verlangsamen.
Der Dollar setzte heute seine allmähliche Aufwertung fort. Er erreichte den Wert von 1,104 USD/EUR. In der neuen Woche wird es zwei Höhepunkte für das Währungspaar USD/EUR geben. Der erste wird in den Zahlen zur US-Verbraucherinflation bestehen. Es wird erwartet, dass sich das jährliche Tempo von 2,9 % auf 2,6 % abschwächt. Eine solch deutliche Abschwächung des Inflationstempos dürfte bestätigen, dass die US-Notenbank nur noch einen Schritt vom Beginn des Zinssenkungszyklus entfernt ist. In der Eurozone wird der Höhepunkt der Woche die Sitzung der Europäischen Zentralbank sein. Wir gehen davon aus, dass sie ihre Zinssätze nach einer kurzen Pause um 25 Basispunkte senken wird. Was bedeutet das für den Dollar-Euro-Wechselkurs? Letztlich wird nichts an der Tatsache ändern, dass der Dollar seine schrittweise Rückführung der Verluste vom August fortsetzen dürfte.
Während der PX-Index der Prager Börse heute 0,4 % an Wert verlor, stagnierte der slowakische Aktienindex SAX.
Jiří Cihlář, Markéta Šichtařová
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