Nur ein Drittel der Bauunternehmen (38 %) konzentriert sich derzeit auf die Dekarbonisierung und die Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden. Dieser relativ geringe Anteil zeigt, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen trotz der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltstandards für die meisten Unternehmen eine Herausforderung bleibt. Zu den Haupthindernissen gehören hohe Vorabinvestitionen, die Komplexität moderner Technologien oder die fehlende Unterstützung durch öffentliche Einrichtungen. Es wird erwartet, dass die Zahl der Unternehmen, die sich auf nachhaltige Lösungen konzentrieren, in dem Maße zunehmen wird, wie der Druck zur Emissionsreduzierung und die strengeren Anforderungen von Kunden und Gesetzgebern wachsen. Dies wird durch die Tatsache bestätigt, dass 42 %-Unternehmen planen, diese Aktivitäten in den nächsten fünf Jahren zu entwickeln. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Analyseunternehmen CEEC Research in Zusammenarbeit mit dem tschechischen BCSD (Czech Business Council for Sustainable Development) durchgeführt hat.
Insgesamt 72 %-Bauunternehmen gaben an, dass sie keine genehmigte Dekarbonisierungsstrategie haben und auch nicht planen, eine solche in den kommenden Jahren umzusetzen. Diese Haltung kann ein Problem darstellen, wenn es darum geht, Klimaziele zu erreichen, die mit den nationalen und europäischen Verpflichtungen zur Emissionsreduzierung übereinstimmen. Umgekehrt bereiten sich 24 %-Unternehmen auf die Umsetzung einer Dekarbonisierungsstrategie vor, weil sie nachhaltige Praktiken als Wettbewerbsvorteil oder als Möglichkeit zur Vorbereitung auf strengere Vorschriften sehen.
Im Ausland ist die Situation anders - im Vereinigten Königreich beispielsweise haben 60 %-Bauunternehmen bereits eine Dekarbonisierungsstrategie umgesetzt oder arbeiten daran. Dieser Unterschied lässt sich durch eine stärkere gesetzliche Unterstützung und bessere finanzielle Anreize für Nachhaltigkeit erklären. In einigen europäischen Ländern, z. B. in den Niederlanden, gibt es sogar strenge Normen, die vorschreiben, dass neue Gebäude hohe Standards für Energieeffizienz und geringe Emissionen erfüllen müssen. Dieser Ansatz zeigt, wie Regulierung und finanzielle Unterstützung die Einführung von Dekarbonisierungsstrategien im gesamten Sektor beschleunigen können.
"Was die Verringerung des Kohlenstoff-Fußabdrucks von Gebäuden betrifft, so sind die betrieblichen Emissionen, wie Beleuchtung oder Heizung, immer noch wichtiger und machen 36 % aller Emissionen in der Tschechischen Republik aus, während die im Gebäude eingebetteten Emissionen 5-7 % ausmachen. Daher ist es jetzt wichtiger, Häuser zu isolieren und zu renovieren, um die Emissionen zu verringern. Das Umweltministerium unterstützt dies in erheblichem Maße, z. B. durch das neue Programm für grünes Sparen oder das erfolgreiche Programm "Repair Grandma's House". In dem Maße, in dem Gebäude effizienter betrieben werden, wird auch die Notwendigkeit, die verkörperten Emissionen zu reduzieren, immer wichtiger. Wir subventionieren bereits teilweise Renovierungen, Neubauten oder Projekte, bei denen auch die Wahl umweltfreundlicher Materialien und der Lebenszyklus des Produkts berücksichtigt werden. sagt der Umweltminister zur Förderung des nachhaltigen Bauens Petr Hladik.
Für eine nachhaltige Bauweise ist es unbedingt erforderlich, Häuser so zu konzipieren, dass die Tragkonstruktion eine möglichst lange Lebensdauer hat. Langlebigere Gebäude erfordern keine häufigen baulichen Eingriffe, die mit der technischen Abnutzung der Struktur verbunden sind. Weniger Renovierungen, Reparaturen und ein insgesamt geringerer Ressourcenverbrauch während der Lebensdauer verringern die Gesamtumweltbelastung.
Das ist auch das Leitmotiv von Wienerberger und ihres CEO und Geschäftsführers, Kamil Jeřábek, Er sagt: "Wienerberger bietet dem Markt ein umfassendes Portfolio an innovativen und nachhaltigen Lösungen. Wir sind bestrebt, die Nachhaltigkeit unserer Baustoffe durch innovative Projekte in der Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Wir setzen uns daher dafür ein, dass neu entwickelte Produkte recycelbar oder wiederverwendbar sind. Auf diese Weise sichern wir die langfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen. Damit trägt unser Unternehmen dazu bei, dass Rohstoffe nicht unbegrenzt verbraucht werden, sondern der Natur zurückgegeben werden."
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Insgesamt 72 der befragten %-Bauunternehmen führen keine nichtfinanzielle Berichterstattung durch. In Europa, insbesondere in der EU, wird diese Praxis jedoch zunehmend zur Pflicht. Ab 2025 müssen große Unternehmen in der EU die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) einhaltendie die Berichterstattungspflichten nicht nur auf Umwelt-, sondern auch auf soziale und Governance-Aspekte ausdehnt. Die Unternehmen müssen Informationen über ihre Umweltleistung, ihren Energieverbrauch, ihre Emissionen und andere Nachhaltigkeitsfaktoren vorlegen. Für Bauunternehmen, die sich für die Einführung einer nichtfinanziellen Berichterstattung entscheiden, kann dies eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen. Eine verbesserte Transparenz im Bereich der Nachhaltigkeit kann ihren Ruf verbessern und Investoren anziehen, die sich auf ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) konzentrieren.
Die geringe Zahl der Unternehmen mit einer Dekarbonisierungsstrategie hängt damit zusammen, dass nur 14 der befragten %-Unternehmen über ausreichende Personalkapazitäten verfügen, um dies zu tun. Weitere 25 %-Unternehmen arbeiten mit externen Auftragnehmern zusammen, die auf die Dekarbonisierung von Gebäuden spezialisiert sind. Diese Zusammenarbeit kann den Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da externe Experten über Erfahrungen mit den neuesten Technologien verfügen. Andererseits würden die Unternehmen von einer langfristigen Strategie profitieren, die die Ausbildung und Entwicklung interner Kapazitäten umfasst, was ihre Abhängigkeit von externen Anbietern verringern würde.
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Die Umfrage von CEEC Research zeigt, dass Bauunternehmen den Besitz energieeffizienter Gebäude als einen der wichtigsten Vorteile einstufen. Die meisten Unternehmen (75 %) gaben an, dass sie auf diese Weise ihre Betriebskosten senken, und 39 % von ihnen schätzten die Verbesserung des Unternehmensimages in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Zu den weiteren Vorteilen gehören die Steigerung des Wertes der Vermögenswerte des Unternehmens, d. h. der Gebäude und Maschinen (31 %), und die Verbesserung des Arbeitsumfelds der Mitarbeiter (24 %). Nur 12 % der befragten Unternehmen sehen in energieeffizienten Gebäuden keine nennenswerten Vorteile.
Im Ausland gibt es ähnliche Trends: Eine Studie des U.S. Green Building Council hat gezeigt, dass Unternehmen mit zertifizierten "grünen" Gebäuden nicht nur bis zu 30 % an Betriebskosten sparen, sondern auch zufriedenere Mitarbeiter und eine geringere Fluktuation haben. Darüber hinaus sind diese Unternehmen für Investoren, die sich auf ESG-Faktoren konzentrieren, attraktiver, was zu besseren Finanzierungsbedingungen führen kann.
Die Investition in energieeffiziente Gebäude erweist sich somit als strategischer Schritt, der nicht nur die finanzielle Leistungsfähigkeit und das Image des Unternehmens verbessert, sondern auch seine Attraktivität für Mitarbeiter und Investoren erhöht.
Jiří Tesař, Vertriebsleiter von Subterra: "Unsere neuen Gebäude in allen Segmenten haben erhebliche Umweltvorteile. Das gilt sowohl für Verkehrsprojekte als auch für den Tiefbau, wo Investoren heute zunehmend Gebäude mit einem hohen Nachhaltigkeitsstandard nach BREEAM- und LEED-Zertifizierung fordern."
Das Ministerium für Industrie und Handel legt auch Wert auf die Effizienz neuer Technologien und berät die Bauindustrie in Fragen der Energieeinsparung und Innovation.
Lukáš VlčekMinister für Industrie und Handel, sagt: "MIT Aktive Unterstützung von Innovationen, die auf Energieeffizienz und Dekarbonisierung des Gebäudesektors abzielen, in Form von Energiesparmaßnahmen und der Ermöglichung einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien vor Ort oder in der Nähe von Gebäuden, was der Schlüssel zur Entwicklung erneuerbarer Energien ist. Das Ministerium bietet finanzielle Anreize und Subventionsprogramme wie das Operationelle Programm für Technologie und Anwendungen für die Wettbewerbsfähigkeit (OP TAK), den Nationalen Erneuerungsplan (NRP) und das Effect-Programm."
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Tomas Koranda, Vorstandsvorsitzender von Hochtief CZ: "Wir verfeinern die Informationen über den Energieverbrauch und die Energieleistung der Materialien, Produkte und Zulieferungen unserer Zulieferer. Gleichzeitig ermitteln wir geeignete Lösungen im Bereich alternativer Materialien, insbesondere Sekundärrohstoffe, die einen deutlich geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck haben als Primärquellen. Wir bemühen uns um den Einsatz lokaler Materialien, insbesondere beim Bau von Verkehrsinfrastrukturen. Dadurch kann der mit dem Transport verbundene Kohlenstoff-Fußabdruck verringert werden.
Generalsekretär des tschechischen BCSD, Erika Duchanová, äußerte sich zu den Ergebnissen der Analyse wie folgt: "Wir haben uns sehr gefreut, gemeinsam mit CEEC Research an der Vorbereitung der Umfrage zur Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft teilzunehmen. Die Umfrage zeigt, dass sich viele Bauunternehmer noch nicht der Bedeutung einer Dekarbonisierungsstrategie in der Bauindustrie bewusst sind. Dies muss sich jedoch angesichts von SCOPE 3 sehr schnell ändern."
Die Daten beruhen auf Vierteljährliche Analyse der tschechischen Bauwirtschaft Q4/2024 die von dem Analyseunternehmen CEEC Research erstellt wurde und die in vollem Umfang auf www.ceec.eu.
CEEC-Forschung Helena Grofová/ gnews - RoZ
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