Jan Preislers Lösung des Problems der Figur in der Landschaft ist typisch für den Maler. In ihrer Entwicklung lässt sich deutlich Preislers sich wandelndes Verständnis dieses Symbols beobachten, seine Verwandlung von ätherischen, schwebenden Figuren über symbolistische Posen bis hin zu ihrer Verwirklichung. Dies manifestiert sich grundlegend in den Gemälden der freien Serie Schwarze Seen. Inhaltlich handelt es sich um sehr kompakte Gemälde; die einzelnen Motive bilden zusammen eine Geschichte, deren Lektüre verschiedene Varianten bietet, von der mit dem Narziss-Mythos verbundenen Interpretation über die mit der psychoanalytischen Lektüre verbundenen Reflexionen bis hin zu synthetisierenden philosophischen Thesen. Nicht nur wegen ihres starken Inhalts, sondern auch wegen ihrer bravourösen Malerei gehören diese Werke zu den Höhepunkten des Preislerschen Werks und des europäischen Symbolismus.
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