Neue Forschungen des Teams von Professor Civiš am Jaroslav Heyrovský Institut für Physikalische Chemie enthüllen eine mögliche Quelle für Wasser auf der Erde. Es könnte entstanden sein auf der Oberfläche von Meteoriten durch Bombardierung mit Stern- (und in diesem Fall mit Sonnen-) wind. PDer Beitrag von Sternwinden zur Bildung von Wasser auf der Oberfläche sogenannter Oxidminerale wurde soeben in der renommierten Fachzeitschrift Astrophysical veröffentlicht.
Wissenschaftler versuchen seit langem herauszufinden, wie das Wasser entstanden oder auf den Planeten Erde gelangt ist. Ob dies während der Entstehung des Sonnensystems oder später geschah - vielleicht durch den Einschlag von Körpern während des großen späten Asteroidenbombardements, der auf die Erde traf. Professor Svatopluk Civiš sagt: "Ich wollte mit Hilfe von Laborexperimenten der Herkunft des Wassers auf unserem Planeten auf den Grund gehen".
Ein Team von Wissenschaftlern hat neue Erkenntnisse über den Ursprung des Wassers auf der Erde und in anderen Teilen des Universums gewonnen. Mit Hilfe der Infrarotspektrometrie und der temperaturprogrammierten Desorptionsmethode (TPD) wurde festgestellt, dass der Beschuss von sauerstoffhaltigen Mineralien mit Wasserstoffatomen zur Bildung von Wassermolekülen führt, die sich fest an die Oberfläche der Mineralien binden. Diese Moleküle bleiben selbst bei sehr niedrigem Druck (10-⁹ Torr) stabil und können hohen Temperaturen standhalten, so dass sie langfristig erhalten bleiben und über weite Strecken durch den Raum transportiert werden können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Sternwind eine Schlüsselrolle dabei spielen könnte, Wasser nicht nur zur Erde, sondern auch zu anderen Körpern im Sonnensystem zu bringen.
Die Untersuchung umfasste 14 Proben sauerstoffhaltiger Mineralien, darunter zwei Meteoriten, und zeigte, dass die Adsorptionskapazität von Wasser zwischen 0,09 und 0,7 % liegt. Diese Werte deuten darauf hin, dass festes Material, das während des späten Großen Bombardements auf die Erde gelangte - schätzungsweise 10¹⁹ bis 10²⁰ kg könnte zu der Wassermenge beitragen, aus der die Ozeane heute bestehen. Diese Hypothese stützt die Theorie, dass der Ursprung des Wassers mit Prozessen auf der Oberfläche von Staubkörnern und Mineralien zusammenhängen könnte, die kosmischer Strahlung ausgesetzt sind. Auf diese Weise versuchen die Wissenschaftler, den Ursprung des Wassers nicht nur in unserem Sonnensystem, sondern auch in weiter entfernten Teilen des Universums zu erklären, wo stellare Winde den Vorrat an an Mineralien adsorbiertem Wasser ständig auffüllen.
Diese Forschung liefert somit neue Erkenntnisse über die Wechselwirkung von kosmischer Strahlung mit Mineralien und die Bedeutung dieser Prozesse für die Bildung und Verteilung von Wasser in Planetensystemen.
Link zur veröffentlichten Arbeit: https://iopscience.iop.org/article/10.3847/1538-4357/ad77cd
Institut für Astronomie der CAS/ gnews - RoZ