Als alle Ergebnisse zusammengezählt wurden, gewann die Christlich-Demokratische Union, da kleinere Parteien, einschließlich Sahra Wagenknechts linkskonservativem Bündnis, die Hürde für den Einzug ins Parlament knapp verfehlten.
Die deutsche Christlich Demokratische Union (CDU) und ihr Vorsitzender Friedrich Merz belegten bei den Wahlen am Sonntag mit 28 % Stimmen den ersten Platz.
Die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) kam mit 20 % auf den zweiten Platz. Damit verdoppelte sich ihr Stimmenanteil gegenüber der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021 und bescherte der rechtsextremen Partei ihr bestes Ergebnis im Land seit dem Zweiten Weltkrieg.
Kleinere Parteien erreichten nicht die für den Einzug in den Bundestag erforderliche Hürde von 5%, darunter die liberale FDP und die Union von Sahra Wagenknecht (BSW).
Vorläufige Ergebnisse zeigten mehrere Stunden lang, dass der BSW diese Schwelle überschritten hat - ein Ergebnis, das Merz' Wunsch nach einer Zweiparteienregierung erheblich erschweren würde.
Am Ende erhielt die BSW 4,97 Stimmen, während die linke Partei Die Linke ihren Erfolg in letzter Minute ausnutzte und 8 %-Stimmen erhielt.
Die Sozialdemokraten von Olaf Scholz (SPD) erreichten mit 16 % Stimmen den dritten Platz, das schlechteste Ergebnis der Partei seit 1887.

Wie ist die Sitzverteilung im 21. Bundestag?
CDU/CSU: 208 Sitze
AfD: 152 Sitze
SPD: 120 Sitze
Grüne: 85 Sitze
Links: 64 Sitze
SSW: 1 Stuhl
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) wird mit 0,2 Prozent einen Sitz im Bundestag erhalten, da er als dänische Minderheitspartei von der Fünf-Prozent-Hürde ausgenommen ist.

Welche Koalitionen sind möglich?
Die Mehrheit im neuen Bundestag beträgt 316 Stimmen. Mit dem Ausscheiden von FDP und BSW aus dem Bundestag wäre eine Koalition aus CDU/CSU und SPD - früher als große Koalition bekannt - möglich.
Die CDU/CSU und die SPD verfügen zusammen über 328 Sitze.
Die CDU/CSU und die AfD haben zusammen 360 Sitze.
Union, SPD und Grüne haben insgesamt 413 Sitze
Schwarz-Grün hätte dagegen keine Mehrheit. CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP haben ein Bündnis mit der AfD ausgeschlossen. Die AfD wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz als verdächtige rechtsextremistische Organisation beobachtet.
Rein rechnerisch wäre eine "kenianische" Koalition möglich. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass ein solches Bündnis aus CDU/CSU, SPD und Grünen tatsächlich zustande kommt.
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder zum Beispiel hatte sich zuvor klar gegen eine Koalition mit den Grünen ausgesprochen - von seiner absoluten Position ist er aber kurz nach den Hochrechnungen abgerückt.
