Am 28. und 29. April 2025 wird der Präsident der Tschechischen Republik, Petr Pavel, zu einer Arbeitsreise nach Warschau reisen, wo er am Gipfeltreffen der Trident-Initiative teilnehmen wird. Diese regionale Plattform, die dreizehn mittel- und osteuropäische Länder zusammenbringt, wird sich auf die Stärkung der Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen wie Energie, Verkehrsinfrastruktur und digitale Technologien konzentrieren. Das Gipfeltreffen wird auch eine Plattform für Diskussionen über die Unterstützung der Ukraine und andere aktuelle geopolitische Fragen bieten. Pavel wird voraussichtlich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskij zusammentreffen.
Die Trident-Initiative, auch Trimarium genannt, wurde 2015 vom polnischen Präsidenten Andrzej Duda und der kroatischen Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović mit dem Ziel gegründet, die Länder zwischen Ostsee, Adria und Schwarzem Meer zu verbinden. Mitglieder sind die Tschechische Republik, die Slowakei, Polen, Ungarn, Österreich, Slowenien, Kroatien, Litauen, Lettland, Estland, Bulgarien, Rumänien und ab 2023 auch Griechenland. Der Schwerpunkt der Initiative liegt auf dem Ausbau der Infrastruktur in Nord-Süd-Richtung, was dazu beitragen soll, die Unterschiede in der Anbindung der Region im Vergleich zu Westeuropa auszugleichen. Neben den Mitgliedstaaten nehmen an dem Gipfel regelmäßig Partnerländer wie die Ukraine, die ab 2022 Partnerstatus erhält, sowie Vertreter der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten teil.
Zuvor hatte Präsident Paul auf dem Troika-Gipfel in Vilnius im April 2024 die Bedeutung der Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Verkehr und digitale Wirtschaft für die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit der Region betont. Damals brachte er auch die Bereitschaft der Tschechischen Republik zum Ausdruck, sich am Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen, der wahrscheinlich eines der Hauptthemen des Warschauer Gipfels sein wird.
Der Warschauer Gipfel findet zu einer Zeit statt, in der die Region mit mehreren Herausforderungen konfrontiert ist, darunter die Energiekrise, der anhaltende Konflikt in der Ukraine und die wachsenden Spannungen mit Russland. Die Trident-Initiative versucht, diese Herausforderungen durch konkrete Infrastrukturprojekte wie die Autobahn Via Carpathia, die Litauen mit Griechenland verbinden soll, oder die Entwicklung von LNG-Terminals zur Bereitstellung alternativer Gasquellen zu bewältigen. Warschau als Gastgeber des Gipfels wird wahrscheinlich den Schwerpunkt auf die Energiesicherheit legen, insbesondere angesichts der polnischen Bedenken gegenüber der deutschen Energiepolitik und Projekten wie Nord Stream 2, die Polen seit langem kritisiert.
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