Foto: U.S. Army/Staff Sgt. Elizabeth Tarr
Die Verhandlungsführer von Parlament und Rat einigen sich auf aktualisierte Leitlinien für das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V), um die Umsetzung von Großprojekten bis 2030 zu unterstützen.
Die am Montagabend beschlossenen Leitlinien umreißen den Plan der EU, ein Netz von Eisenbahnen, Straßen, Binnenwasserstraßen und Kurzstreckenseeverkehren aufzubauen, die durch Häfen und Terminals in der gesamten Europäischen Union miteinander verbunden sind. Die derzeitigen TEN-V-Projekte reichen vom Rail Baltica-Projekt, das Helsinki und Warschau verbindet, über den Brenner-Basistunnel, der Österreich und Italien verbindet, bis hin zur Hochgeschwindigkeitsstrecke Lissabon-Madrid.
Daten
Die Vereinbarung bekräftigt die Verpflichtung der EU, wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekte im TEN-V-Kernnetz bis Ende 2030 und im Gesamtnetz bis Ende 2050 abzuschließen, wobei der Schwerpunkt auf der Beseitigung von Engpässen und fehlenden Verkehrsverbindungen liegt. Um die Umsetzung der Projekte zu beschleunigen, einigten sich die Verhandlungsführer auf eine Übergangsfrist bis 2040.
Intermodaler Verkehr
Die Abgeordneten haben dafür gesorgt, dass der intermodale Verkehr, der hauptsächlich auf der Schiene, den Binnenwasserstraßen oder der Küstenschifffahrt abgewickelt wird, stärker in den Mittelpunkt gerückt wird. Dies wird durch elektrifizierte Eisenbahnstrecken im TEN-T-Kernnetz verstärkt, die bis Ende 2030 mit 160 km/h für den Personenverkehr und 100 km/h für den Güterverkehr verkehren und die EU-Binnengrenzen im Durchschnitt in weniger als 25 Minuten überqueren werden. Darüber hinaus müssen die EU-Eisenbahnen bis Ende 2040 auf die europäische Normalspur (1435 mm) und ein einheitliches Verkehrsmanagementsystem umgestellt werden.
Militärische Mobilität
Um den reibungslosen Transport von Truppen und Ausrüstung zu gewährleisten, haben die Europaabgeordneten die EU-Regierungen davon überzeugt, beim Bau oder Ausbau von Infrastrukturen, die sich mit dem militärischen Transportnetz überschneiden, die militärischen Bedürfnisse (Gewicht oder Größe von Militärtransporten) zu berücksichtigen. Innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten dieser neuen Vorschriften muss die Kommission eine Studie über kurzfristige, groß angelegte Verlagerungen in der EU durchführen, um die Planung der militärischen Mobilität zu erleichtern.
Partnerschaften mit Drittländern
Der vereinbarte Text schränkt auch Verkehrsinfrastrukturprojekte mit Russland und Weißrussland ein und stärkt stattdessen die Verkehrsverbindungen mit der Ukraine und Moldawien. Um das Sicherheitsrisiko zu mindern, das sich aus der Beteiligung von Nicht-EU-Unternehmen an großen TEN-V-Projekten ergibt, werden die Mitgliedstaaten die Europäische Kommission über die Maßnahmen informieren, die sie zur Minderung dieses Risikos ergriffen haben, heißt es in der Vereinbarung.
Zitat:
Der Berichterstatter des EP, Dominque Riquet (Renew, FR), betonte: "Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung unserer Ziele. Dank der neuen Regeln für das transeuropäische Verkehrsnetz schaffen wir die Voraussetzungen für eine Verlagerung hin zu umweltfreundlicheren Verkehrsträgern und fördern gleichzeitig die Mobilität der Europäer und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft."
Nächste Schritte
Sobald die technischen Arbeiten abgeschlossen sind, müssen das Parlament und der Rat das Abkommen förmlich genehmigen, damit es in Kraft treten kann.
Europarl.europa.eu/RoZ