VILNIUS - Die EBU News Assembly, die Vereinigung der europäischen öffentlich-rechtlichen Medien, hat am Donnerstag, den 21. November, ihre Sitzung in Vilnius beendet. Auch Radio Vatikan nahm an der Konferenz in der litauischen Hauptstadt teil. Die revolutionäre Rolle der künstlichen Intelligenz in der Welt der Kommunikation stand im Mittelpunkt der Diskussion unter den Journalisten des alten Kontinents.
Wohin geht die Information in einer zunehmend polarisierten Welt? Welche Rolle spielen die traditionellen Medien in einem Umfeld der Informationsfragmentierung? Ist künstliche Intelligenz eine Chance oder eine Gefahr für Kommunikatoren? Dies waren einige der Fragen, die von rund 100 Journalisten diskutiert wurden, die sich in Vilnius, Litauen, zur "News Assembly" der EBU, der Europäischen Rundfunkunion, versammelt hatten, in der die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Europas zusammengeschlossen sind. Auch Radio Vatikan nahm an dem Gipfeltreffen teil, vertreten durch Alessandro Gisotti, stellvertretender Redaktionsleiter des Dikasteriums für Kommunikation.
An den beiden Arbeitstagen wurden Themen wie die redaktionelle Unabhängigkeit, die Einbeziehung junger Menschen, die sich immer weniger von den traditionellen Medien angezogen fühlen, und die Nutzung neuer digitaler Technologien mit besonderem Schwerpunkt auf künstlicher Intelligenz behandelt. Die Konferenz wurde mit Reden von Eric Scherer, dem Vorsitzenden der EBU-Informationskommission, und Monika Garbačiauskaitė-Budrienė, der Generaldirektorin von LRT, der litauischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, die den Gipfel ausrichtet, eröffnet. Beide betonten den Wert freier und unabhängiger Informationen. Eine Betonung, die in einem Land, das aufgrund seiner geografischen Lage den Krieg in der Ukraine mit besonderer Intensität und Besorgnis erlebt, besonders wahrgenommen wird. Der von Russland entfesselte Konflikt, der bereits mehr als tausend Tage andauert, stand im Mittelpunkt des Rundtischgesprächs, bei dem Reporter und Experten die Rolle der öffentlichen Medien für verlässliche Informationen in einem von Fake News und Propaganda stark beeinflussten Umfeld bekräftigten.
Dem Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Welt der Kommunikation wurde viel Raum gewidmet. In dem Workshop, an dem einige Experten aus der digitalen Welt und Experten für künstliche Intelligenz teilnahmen, wurden Instrumente zur Identifizierung künstlich erzeugter Inhalte und Strategien für deren angemessene Integration in die Redaktionen vorgestellt. In der anschließenden Debatte wurden einige Punkte hervorgehoben, wie z. B. die Art und Weise, wie Algorithmen Inhalte, insbesondere politische Inhalte, auswählen, die Frage des Urheberrechts von Veröffentlichungen, die von Anwendungen wie ChatGpt verarbeitet werden, und die wirtschaftliche Verarmung der öffentlichen Medien aufgrund der Konkurrenz durch diese neuen Plattformen. Gisotti wies seinerseits auf die Gefahr hin, dass sich die "digitale Kluft" zwischen den reichen Ländern (und ihren Massenmedien), die die enormen Kosten, die die neuen Technologien erfordern, tragen können, und den Ländern, die nicht über die Ressourcen und das Know-how verfügen, um die Vorteile der neuen Technologien zu nutzen, weiter vergrößert.
Der Gunnar-Høidahl-Journalistenpreis, der in diesem Jahr an den niederländischen öffentlich-rechtlichen Sender NOS verliehen wurde, wurde ebenfalls während der Konferenz verliehen, auf der der Ebu-Bericht 2024 vorgestellt wurde. In der Begründung der Jury heißt es, der Preis werde in Anerkennung des konstanten Engagements, der inhaltlichen Vielfalt und der Exzellenz des Fernsehdienstes verliehen.
vaticannews.va / gnews.cz-jav