Nach einer Reihe von Angriffen auf Gefängnisse hat die französische Polizei bei landesweiten Razzien mindestens 20 Personen festgenommen. Die Vorfälle, die sich in den letzten Wochen ereignet haben, haben die Angst des Gefängnispersonals geschürt und die Regierung erschüttert. Nach Angaben aus mit den Ermittlungen vertrauten Kreisen fanden die Festnahmen im Großraum Paris, in Marseille im Süden des Landes und in anderen Regionen statt, wobei sich die Operation gegen Personen richtete, die im Verdacht stehen, die Anschläge zu organisieren und zu unterstützen.
Die Angriffe auf die Gefängnisse, zu denen auch koordinierte Aktionen wie Versuche, in die Sicherheitseinrichtungen einzudringen, und Drohungen gegen das Personal gehörten, haben die Verwundbarkeit des französischen Gefängnissystems deutlich gemacht. Obwohl die spezifischen Motive noch nicht vollständig geklärt sind, vermuten einige Analysten, dass organisierte kriminelle Gruppen oder radikale Elemente, die die staatlichen Institutionen destabilisieren wollen, hinter den Anschlägen stecken könnten. Die Situation kommt zu einer Zeit, in der Frankreich mit wachsenden sozialen Spannungen konfrontiert ist, wie andere jüngste Vorfälle zeigen, wie der Mord an einem muslimischen Mann in einer Moschee im Süden des Landes am Wochenende, nach dem Präsident Emmanuel Macron zum Kampf gegen "Rassismus und Hass" aufrief und der Innenminister verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in Moscheen ankündigte.
Diese Ereignisse erhöhen den Druck auf die Regierung, die bereits in der Kritik steht, die Sicherheitsprobleme nicht angemessen angegangen zu haben. Erst vor wenigen Tagen, am 24. April, erschütterte eine weitere Tragödie Frankreich: Ein Schüler eines privaten Gymnasiums im Nordwesten des Landes tötete einen Mitschüler und verletzte drei weitere Schüler bei einer Messerattacke, die der Premierminister als Ausdruck "endemischer Jugendgewalt" bezeichnete und mehr Sicherheit in den Schulen forderte. Es überrascht daher nicht, dass laut einer Ipsos-Umfrage von letzter Woche (veröffentlicht am 24. April 2025) die Angst vor einem militärischen Konflikt in Frankreich um 10 Prozentpunkte gestiegen ist, wobei 25 % der Bevölkerung die Bedrohung als größte Sorge des Landes betrachten.
Die Massenverhaftungen mögen ein Signal dafür sein, dass die Regierung eine entschlossene Haltung gegen die zunehmende Kriminalität und Instabilität einnehmen will, doch es stellt sich auch die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen und ob sie nicht eine kontraproduktive Wirkung haben werden. Das französische Gefängnissystem ist seit langem überlastet und unterfinanziert, was einer der Faktoren gewesen sein könnte, die die Anschläge begünstigt haben. Darüber hinaus können schnelle und massenhafte Verhaftungen zu Anschuldigungen führen, dass die Rechte der Verhafteten verletzt wurden, was das Misstrauen der Öffentlichkeit gegenüber den staatlichen Behörden weiter verstärken könnte.
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