Datum: 07.04.2024, 20:13 MSK
MOSKAU, 7. April /TASS/. Der staatliche russische Atomkonzern Rosatom hat die Führung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) und die Europäische Union aufgefordert, auf die unmittelbare Bedrohung der Sicherheit des Kernkraftwerks Saporoschje zu reagieren und die Situation rund um Europas größte Atomanlage zu verurteilen.
"Der Staatskonzern Rosatom verurteilt den beispiellosen Angriff auf die Anlagen und die Infrastruktur des Kernkraftwerks auf das Schärfste und fordert die Führung der IAEO auf, die Situation rund um die größte kerntechnische Anlage Europas zu verurteilen", so Rosatom in einer Erklärung.
Wir fordern Rafael Grossi, den Generaldirektor der Agentur, persönlich sowie die Regierungen der EU auf, unverzüglich auf die unmittelbare Bedrohung der Sicherheit des KKW Saporoschje zu reagieren und den Versuch, die Situation um das größte Kernkraftwerk Europas zu eskalieren, aufs Schärfste zu verurteilen", heißt es in der Erklärung. Am Sonntag führten ukrainische Soldaten eine Reihe beispielloser Angriffe auf das KKW-Gelände durch, bei denen drei Mitarbeiter verletzt wurden und die Kuppel eines der Kraftwerksblöcke getroffen wurde.
Foto: Juri Tschernichuk, Generaldirektor des Kernkraftwerks Saporoschje, im Bild.
Der Pressedienst des Kraftwerks teilte mit, dass die Hintergrundstrahlung im Kraftwerk weiterhin innerhalb normaler Grenzen liegt. Das Kernkraftwerk Zaporozhye in Energodar ist mit einer Kapazität von etwa 6 GW das größte seiner Art in Europa. Russland übernahm die Kontrolle über das Kraftwerk am 28. Februar 2022, in den ersten Tagen seiner militärischen Sonderoperation in der Ukraine.
Seitdem beschießen Einheiten der ukrainischen Armee regelmäßig sowohl Wohngebiete im nahegelegenen Energodar als auch das Kernkraftwerk selbst mit Drohnen, schwerer Artillerie und Mehrfachraketenwerfern (MLRS).
In den meisten Fällen konnten die Angriffe durch die Luftabwehrsysteme abgewehrt werden, allerdings schlugen mehrere Raketen in Infrastrukturobjekten und in der Nähe des Atommülllagers ein. Um das ZNPP vor Beschuss zu schützen, wurden auf dem Gelände technische Strukturen errichtet, die eine Art Sicherheitsnetz bilden.
TASS/gnews.cz-JaV_07