BERLIN, 7. November - Der deutsche Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck (Grüne) gab bekannt, dass die regierende Dreiparteienkoalition in Deutschland zerbrochen ist. Bundeskanzler Olaf Scholz von der Sozialdemokratischen Partei (SPD) hat für Mitte Januar eine Vertrauensabstimmung über die Regierung gefordert, und bis Ende März könnten vorgezogene Neuwahlen abgehalten werden. Die FDP-Bundestagsfraktion gab am Mittwoch bekannt, dass sie alle Minister aus der Regierung abgezogen hat und die Ampelkoalition damit beendet ist.
Die wichtigsten Fakten zur Situation:
Finanzchef tritt zurück
- Scholz sagte, er habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gebeten, FDP-Finanzminister Christian Lindner zu entlassen.
- Die Kanzlerin argumentierte, der deutsche Finanzminister zeige "keine Bereitschaft", seine Vorschläge für eine wirtschaftliche Wende in die Tat umzusetzen.
- Lindner warf Scholz vor, die Koalition bewusst zu untergraben, und warf SPD und Grünen vor, seine Vorschläge zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in Deutschland als Grundlage für Konsultationen abzulehnen. Er betonte, dass Scholz das Land in die Unsicherheit treibe.
Vertrauensvotum
- Der deutsche Bundeskanzler hat angekündigt, dass er am 15. Januar 2025 die Vertrauensfrage im Bundestag stellen wird, was zu vorgezogenen Neuwahlen bis Ende März führen könnte.
- In der Zwischenzeit erklärte Vizekanzler Habeck, dass die Koalition funktionsfähig bleiben werde, um ihre Aufgaben in vollem Umfang zu erfüllen.
Rückzug der FDP
- Christian Durr, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, argumentierte, die Vorschläge der Bundeskanzlerin reichten nicht aus, um die deutsche Wirtschaft zu stabilisieren.
- Durr betonte, dass seine Fraktion ihren konstruktiven politischen Kurs auch in der verbleibenden Zeit fortsetzen werde.
- Neben dem Finanzminister war die FDP mit Justizminister Marco Buschmann, Forschungs- und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Verkehrsminister Volker Wissing in der Regierung vertreten.
Er kündigte heute an, dass er in der Regierung bleiben wird, allerdings als Parteiloser. Bundespräsident Steinmeier hat heute die verbliebenen FDP-Minister entlassen. Lindner wurde auf Wunsch der Kanzlerin entlassen, Buschmann und Stark-Watzinger auf eigenen Wunsch. Lindner wurde in seinem Amt durch Scholz' engen Vertrauten Jörg Kukies ersetzt, Wissing übernahm das Justizministerium und das Verkehrsministerium. Für Bildung und Forschung soll der neue grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir zuständig sein.
Gründe für die Trennung
- Die Regierung war in der Haushalts-, Finanz- und Wirtschaftspolitik uneins. Der Spiegel berichtet unter Berufung auf seine Quellen, dass die Koalitionspartner am Mittwochabend ein Treffen einberufen haben, um zu versuchen, ihre Differenzen beizulegen.
- Am 1. November legte Lindner einen Plan vor, um die deutsche Wirtschaft aus der Krise zu führen. Laut Reuters waren viele Regierungsmitglieder der Ansicht, dass Lindners Vorschläge im Widerspruch zu einem milliardenschweren Investitionsplan stehen, den der grüne Wirtschaftsminister Habeck unterstützt. Während Habeck die Einrichtung eines Investitionsförderungsfonds und die Umgehung der strengen deutschen Haushaltsregeln vorschlug, drängte Lindner auf niedrigere Steuern zur Ankurbelung der Wirtschaft und ein sofortiges Ende des jüngsten Solidaritätszuschlags.
TASS/ - gnews - RoZ