STRASBURG - Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union ist eines der Hauptthemen der heutigen Plenartagung des Europäischen Parlaments in Straßburg. An der Debatte nehmen prominente EU-Persönlichkeiten teil: EU-Diplomatiechef Kaja Kallas, der Präsident des Europäischen Rates António Costa und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen.
Die Abgeordneten werden unter anderem über die Stärkung der EU-Verteidigungskapazitäten, Investitionen in die Rüstungsindustrie und die weitere militärische und politische Unterstützung für die Ukraine diskutieren. In einer Debatte mit Costa und von der Leyen werden sie auch auf die Ergebnisse des Gipfels vom 20. März zurückkommen. Dabei ging es vor allem um die Stärkung der EU-Wirtschaft, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Verringerung des bürokratischen Aufwands oder der Energiepreise. Die Staats- und Regierungschefs der EU waren sich auch darin einig, dass die privaten Investitionen angekurbelt werden müssen.
Die tschechische Abgeordnete Jana Nagyová, die im Zusammenhang mit dem Subventionsfall Čapí hní hzdo angeklagt ist, und der tschechischstämmige deutsche Abgeordnete Petr Bystron, der wegen Förderung extremistischer und terroristischer Bewegungen angeklagt ist, werden heute ebenfalls über die Aufhebung der Immunität zweier ihrer Kollegen entscheiden.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt ist die Situation von Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL), das seinen Sitz in Prag hat. Seine Existenz ist bedroht, da US-Präsident Donald Trump versucht, die Finanzierung des Senders zu stoppen. Die Tschechische Republik hat sich für den Erhalt des Senders eingesetzt und wird dabei von mehreren anderen EU-Mitgliedstaaten unterstützt.
Auch die Lage in der Türkei steht heute auf der Tagesordnung. Dort finden seit fast zwei Wochen Massenproteste gegen die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan statt. Ausgelöst wurden die Unruhen durch die Verhaftung des Bürgermeisters von Istanbul, Ekrem Imamoglu, der ein prominentes Mitglied der türkischen Opposition und ein langjähriger Kritiker des Präsidenten ist.