SARAJEVO - Der Kanton Sarajevo in Zentralbosnien und Herzegowina hat am Montag ein neues GIS-gestütztes Emissionskataster und Schadstoffinformationssystem vorgestellt, ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Luftqualität und zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele.
Dieses digitale Instrument bietet einen systematischen und räumlichen Überblick über alle Emissionsquellen im gesamten Kanton. Es schafft ein vollständig digitalisiertes und umfassendes System zur Überwachung der jährlichen Luftemissionen und bringt die Region auf den Stand fortschrittlicher europäischer Städte.
Das System umfasst Ausbreitungskarten für die wichtigsten Schadstoffe wie PM10, SO2 und NOx und ermöglicht die genaue Identifizierung von Schadstoff-Hotspots im ganzen Kanton.
Raduska Cupac, Vertreterin des UNDP, erklärte, das System biete einen transparenten und detaillierten Überblick über die Verschmutzungsquellen, und die Daten würden für die Entscheidungsfindung in Bereichen wie Stadtentwicklung, Energie, Verkehr und öffentliche Gesundheit von entscheidender Bedeutung sein.
Das Projekt wird von der schwedischen Regierung unterstützt und konzentriert sich auf den öffentlichen Zugang zu Umweltinformationen. Birgitte Jansson, stellvertretende Leiterin der Entwicklungszusammenarbeit in der schwedischen Botschaft in Bosnien und Herzegowina, stellte fest, dass die Initiative Entscheidungsträger und Bürger in die Lage versetzen wird, gegen die Luftverschmutzung vorzugehen.
In den letzten Jahren, als die Temperaturen sanken und die Heizsaison begann, hat sich die Luftqualität in den Städten von Bosnien und Herzegowina (BiH) stark verschlechtert, wobei Sarajevo zu den am stärksten verschmutzten Städten gehört.
Aus einem am 3. Januar veröffentlichten Bericht der Weltbank geht hervor, dass viele Einwohner von Bosnien und Herzegowina einer stärkeren Luftverschmutzung durch giftige Feinstaubpartikel ausgesetzt sind als ihre Nachbarn in Westeuropa. Die Hauptverursacher der Luftverschmutzung sind die Verbrennung fester Brennstoffe - oft von schlechter Qualität - zum Heizen und Kochen in den Haushalten, die Verbreitung ineffizienter Öfen und Heizkessel, die Industrie und ein alternder Fahrzeugpark.
Xinhua /gnews.cz-jav